Das Haus ist ein besonderes Beispiel für die Entwicklung der Bauweise, die sich an die Umweltbedingungen angepasst hat.
Das Zusammenleben von Menschen und Tieren unter demselben Dach ist im Alpenraum sonst nicht üblich.
Das Haus steht eingefasst unter den anderen Dorfhäusern, die durch ein taugliches Netz von gedeckten Durchgängen so miteinander verbunden sind, dass man sich vor allem in den langen Wintermonaten, wenn viel Schnee liegt, mit dem kleinsten Aufwand von einem Ort zum anderen bewegen kann.
Die Grundmauern sind immer aus Gestein. Im Erdgeschoss, wo die Tiere bequemen Zugang haben, befindet sich der Stall, Godu, der einen einzigen Raum mit dem Stand bildet, dem wohnlichsten Raum des Hauses, den wir heute als „Wohnzimmer“ bezeichnen würden. Hier steht der Specksteinofen, ein typisches Element dieser Walserhäuser, der in der Wand zwischen dem Stand und dem Firhus eingebaut ist. Das Firhus ist der einzige Raum, wo Feuer gemacht wurde und daher gekocht, Käse zubereitet und geräuchert wurde.
Auf der Hangseite befinden sich kleine Räume, die den Keller für die Aufbewahrung der Käselaibe bilden, und noch weiter in den Felsen oder im Tuffgestein eingearbeitet befindet sich der Keller für die Kartoffeln oder das in Salz aufbewahrte Fleisch.
Im ersten Stock beginnt die traditionelle Blockbauweise, die ganz aus ineinander verschränkten Holzbalken besteht. Diese eindrückliche Struktur erhebt sich mächtig noch einen weiteren Stock hinauf. Für den Hausbau wurde Lärchenholz verwendet, während für das Werkzeug andere Hölzer eingesetzt wurden.
Oberhalb des Stalles befinden sich die Schlafzimmer oder Arbeitsräume, die von der Wärme des Stalles profitierten. Rund um den zentralen Hausteil verlaufen die für unser Gebiet typischen Laubengänge, die mit ihren waagrechten Holzstangen ein einzigartiges bauliches Bild bieten.
Die Laubengänge dienten der Trocknung des Heus, waren jedoch auch ein effizienter Wärmedämmer wie auch der Stodal (Heuschober, Arbeitsraum und Tenne) oberhalb der Schlafzimmer.
Il obersten Stock befindet sich unter einem imposanten Steinplattendach ein ganz anders aufgeteilter Raum. Die Außenwände aus Holzbrettern sind nicht dicht aneinandergereiht, damit genügend Luft durchdringen kann, um den Raum zu belüften und das Heu angemessen aufbewahren zu können.
Hier wurden auch der Roggen gedroschen und Schreinerarbeiten ausgeführt.
Schließlich befindet sich hier auch der Spicher, der stets gut belüftet und von der Sonne beschienen wird und wo das getrocknete Brot lange aufbewahrt werden konnte.